Die Einrichtung eines Aquariums für Barsche kann eine Herausforderung sein – vor allem, was die Auswahl der geeigneten Wasserpflanzen für das Barschaquarium angeht. Wir geben Ihnen einen Überblick, worauf Sie dabei achten müssen und einige Anregungen für die Einrichtung eines Aquariums für Barsche.
Barsche im Aquarium – beliebt und anspruchsvoll
Buntbarsche oder Cichliden erfreuen sich bei vielen Aquaristik-Freunden großer Beliebtheit. Die meisten Arten, die in Aquarien zu finden sind, stammen aus Afrika, vor allem den ostafrikanischen Seen. Aber auch Mittel- und Südamerika ist die Heimat vieler schöner Buntbarsche, die häufig in Aquarien gehalten werden. Kaum eine Fischart zeigt eine so große Vielfalt an Farben, Körperformen und ein so interessantes Verhalten. Allerdings besitzen die eindrucksvollen Tiere auch ganz besondere Ansprüche an ihren Lebensraum– und ein paar Eigenheiten, die es Aquarienbesitzer manchmal gar nicht so einfach machen, das Barschbecken richtig zu bepflanzen.
Barsche strukturieren das Becken um und entwurzeln Pflanzen im Aquarium
Viele Barscharten neigen dazu, das Aquarium „umzugraben“. Einige Barsche bilden Reviere, die sie vehement verteidigen und auch nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten. Andere Arten graben beim Errichten von Laichplätzen zum Teil bis zur Bodenplatte. So mancher Aquarienbesitzer hat schon eine böse Überraschung erlebt, wenn er an das Aquarium trat und feststellen musste, dass sich der gesamte Bodengrund auf einer Seite des Beckens häufte, während die liebevoll gepflegten Wasserpflanzen an der Oberfläche trieben oder unter dem Bodengrund verschüttet waren. Die Umgestaltung des Aquariums durch den Barsch ist nicht unbedingt im Sinne des Aquarienbesitzers: Ein Kompromiss muss her. Daher sollten Sie bei der Einrichtung eines Barschaquariums für Arten, die gerne im Bodengrund wühlen oder dazu neigen, das Becken umzugestalten, auf ein paar Dinge achten. Sichern Sie die Aquarienpflanzen entweder mit Steinen gegen das Ausgraben, oder wählen Sie Aufsitzerpflanzen wie z. B. Javafarn. Neben diesen kommen auch robuste Echinodoren, Cryptocorynen- und großblättrige Hygrophilaarten als Pflanzen für Barschaquarien in Frage. Auch Moosalgenbällesind eine gute Idee, da diese auf dem Bodengrund frei umherrollen können.
Barsche suchen nach Nahrung und beschädigen Aquarienpflanzen
Barsche sind, wie alle Fische, immer auf der Suche nach Nahrung. Einige Barscharten sind Aufwuchsfresser, die sich vor allem von Algen und Kleintieren ernähren, welche auf Felsen oder Pflanzen wachsen. Bei der unermüdlichen Futtersuche raspeln die Barsche mit Hilfe ihres speziellen Schabemauls, das mit vielen kleinen bürstenartigen Zähnchen besetzt ist, alle Oberflächen ab. Leider gehören dazu auch die Pflanzen, die im Aquarium zu finden sind. Zarte oder feingliedrige Blätter haben hier keine Chance. Dickblättrige Arten sind allerdings robust genug, um im Barschaquarium zu wachsen. Folgende Aquarienpflanzen sind für die Begrünung eines Barschaquariums, in dem Aufwuchsfresser leben, geeignet:
- alle Anubiasarten
- Farne der Gattung Microsorum
- Riesenvallisnerien
- Crinum calamistratum und Crinum natans
- Aponogeton longiplumulosus und Aponogeton boininianus
- Cryprocoryne crispatula var. balansae
- Moosalgenbälle
Einige wenige Buntbarsch-Arten sehen Aquarienpflanzen als Nahrungan und vernichten diese komplett. Arten mit robusten Blättern oder solche, die Bitterstoffe enthalten, werden von den Fischen zum Teil verschmäht. So können sich z. B. Anubias für die Einrichtung eines solchen Aquariums eignen. Viele Aquarienbesitzer verzichten bei diesen Fischen aber auch völlig auf eine Bepflanzung.
Beispiel für ein Biotop-Aquarium: Aquarienpflanzen für ein Malawisee-Felsenbecken
Malawisee-Cichliden leben in den steilen, felsigen Uferregionen des afrikanischen Sees. Einige Barschfans entscheiden sich dafür, bei der Einrichtung von Felsenbecken komplett auf Aquarienpflanzen zu verzichten. Da Wasserpflanzen aber eine große Rolle für den Erhalt der Wasserqualität spielen und dafür sorgen, dass sich nicht so schnell Algen ausbreiten, ist es durchaus von Vorteil, auch in solche Becken einige Pflanzen einzusetzen. Pflegen Sie Barsche aus dem afrikanischen Malawisee, so können Sie den natürlichen Lebensraum der Tiere mit Riesenvallisnerien nachahmen. Sie eignen sich aufgrund ihrer Länge hervorragend auch für sehr große Becken und liegen schön in der Strömung. Gut eignen sich auch Anubias, auch wenn diese im natürlichen Biotop eigentlich nicht vorkommen.
Sie sehen: Wenn Sie ein paar Dinge beachten, ist es gar nicht schwer, die richtigen Pflanzen für ein Barschaquarium zu finden. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Auswahl! Welche Barsche halten Sie in Ihrem Aquarium und mit welchen Pflanzen haben Sie die besten Erfahrungen gemacht?
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