Naturaquarium

Naturaquarium – Einrichtung und Layout

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Ein Natur­aqua­ri­um ist ein beson­de­rer Hin­gu­cker und lässt die Her­zen vie­ler Aqua­ria­ner höher schla­gen. Wer über­legt, ein Natur­aqua­ri­um ein­zu­rich­ten, soll­te die­sen Bei­trag nicht ver­pas­sen: Was genau ein Natur­aqua­ri­um ist, wie Sie es ein­rich­ten, wel­che Aqua­ri­en­pflan­zen sich eige­nen und wor­in es sich von ande­ren Arten der Aqua­ri­en­ge­stal­tung unter­schei­det, erfah­ren Sie hier.

Was ist ein Naturaquarium?

Im Natur­aqua­ri­um wird der Ein­druck einer natür­li­chen Sze­ne­rie erweckt, ohne die­se detail­ge­treu nach­zu­bil­den. Pflan­zen, Wur­zeln und Stei­ne erge­ben ein Gesamt­bild, in dem sich der Betrach­ter wie in der Natur ver­lie­ren kann. Dabei besteht Raum für das Spiel mit Struk­tu­ren, Kon­tras­ten, Far­ben, For­men, Licht und Schat­ten. Zur Deko­ra­ti­on wer­den natür­li­che Ele­men­te wie Wur­zeln oder Stei­ne ver­wen­det. Das Haupt­au­gen­merk liegt beim Natur­aqua­ri­um auf der Bepflanzung.

Typisch für ein Naturaquarium

    • Pflan­zen spie­len die Hauptrolle
    • Viel frei­er Raum
    • Schlich­te Rück­wand (ein­far­bi­ge Folie)
    • Natür­li­che Dekorationsmaterialien
    • Spiel mit Licht und Schatten

Naturaquarium und andere Aquarien-Arten im Vergleich

Biotop-Aquarium

Häu­fig wird der Begriff Natur­aqua­ri­um mit Bio­top-Aqua­ri­um gleich­ge­setzt. Beim Natur­aqua­ri­um geht es aller­dings dar­um, eine natür­li­che Sze­ne­rie zu erschaf­fen. Ein Bio­top-Aqua­ri­um hin­ge­gen ist ein Becken, in dem der natür­li­che Lebens­raum einer Tier­art natur­ge­treu nach­ge­ahmt wird. Ein Bio­top-Aqua­ri­um kann die Unter­was­ser­welt des Mala­wi­sees in Afri­ka nach­bil­den, oder ein süd­ame­ri­ka­ni­sches Man­gro­ven­ge­biet. Von der Aus­wahl der Pflan­zen über den Boden­grund, die Deko­ra­ti­ons­ma­te­ria­li­en und wei­te­re Ein­rich­tung wie etwa Laub, das auf dem Boden liegt, wird im Bio­top-Aqua­ri­um alles an dar­an ange­passt. Auch die Was­ser­wer­te und ande­ren Umge­bungs­pa­ra­me­ter gehö­ren selbst­ver­ständ­lich dazu – genau­so wie der pas­sen­de Besatz.

Japanisches Naturaquarium nach Takashi Amano

Ein Name, der im Zusam­men­hang mit dem The­ma Natur­aqua­ri­um meis­tens fällt, ist Taka­shi Ama­no. Der Japa­ner hat die Aqua­ris­tik-Sze­ne ent­schei­dend geprägt und gilt nicht nur als Vater der Natur­aqua­ri­en, son­dern auch der Aquas­ca­ping-Sze­ne, die sich spä­ter dar­aus ent­wi­ckel­te. Sei­ne Becken­lay­outs wur­den weg­wei­send. Für den Begriff Natur­aqua­ri­um haben sich daher auch die Bezeich­nun­gen japa­ni­sches Aqua­ri­um oder japa­ni­sches Natur­aqua­ri­um eingebürgert.

Aquascaping

Die Gestal­tung eines Natur­aqua­ri­ums ist eng mit dem Aquas­ca­ping ver­wandt. Es han­delt sich jedoch nicht um das Glei­che. Der Begriff Aquas­ca­ping ist eine Kurz­form für „acqua­tic land­sca­ping“, was so viel wie „Gestal­tung von Unter­was­ser­land­schaf­ten“ bedeu­tet. Hier wer­den Land­schaf­ten aus der Natur (über Was­ser) nach­ge­bil­det. Das kann eine Berg­land­schaft sein, eine Step­pe, eine bewach­se­ne Hügel­land­schaft und viel mehr. Beim Aquas­ca­ping wer­den, wie es beim Natur­aqua­ri­um eher weni­ger vor­kommt, häu­fig Ber­ge, Hügel, Bäu­me oder gan­ze Wäl­der im Minia­tur­for­mat unter Was­ser erschaffen.

Im Natur­aqua­ri­um han­delt es sich dage­gen nicht um detail­ge­treue „Imi­ta­tio­nen“. Es geht hier mehr dar­um, den Ein­druck der Natür­lich­keit zu erwe­cken, den Betrach­ter in die Land­schaft hin­ein­zu­zie­hen und ihn ein­zu­la­den, wie in der Natur, den Blick frei schwei­fen zu las­sen. Wer das Aqua­ri­um betrach­tet, erhält zum Bei­spiel den Ein­druck eines wil­den Dickichts wie in einem Wald – ohne dass jedoch ein­zel­ne Bäu­me wie beim Aquas­ca­ping nach­ge­bil­det werden.

Natur­aqua­ri­um Aquas­ca­ping
Ein­druck der Natür­lich­keit, eher gerin­ger Rea­lis­mus­grad — der Gesamt­ein­druck ist ent­schei­dend. Der Betrach­ter kann die Land­schaft frei interpretieren. Hoher Rea­lis­mus­grad, ein­zel­ne Land­schafts­ele­men­te wer­den detail­ge­treu nachgearbeitet.

Holland-Aquarium

HollandaquariumIn einem hol­län­di­schen Aqua­ri­um oder Hol­land-Aqua­ri­um spie­len Pflan­zen die Haupt­rol­le – genau wie im Natur­aqua­ri­um auch. Jedoch wer­den die Pflan­zen hier so ein­ge­setzt, dass sich kla­re Struk­tu­ren bil­den, ver­gleich­bar mit Blu­men­bee­ten im Gar­ten. Im Hol­land Aqua­ri­um wird mit Farb­kon­tras­ten und Blatt­struk­tu­ren gear­bei­tet, mit geo­me­tri­schen For­men wie Lini­en oder Dreiecken.

So wir­ken Hol­land-Aqua­ri­en im Gegen­satz zu Natur­aqua­ri­en eher struk­tu­riert und durch­ge­plant, wenn man sie mit einem Natur­aqua­ri­um ver­gleicht. Wel­ches Gestal­tungs­prin­zip bevor­zugt wird, hängt natür­lich von den eige­nen Vor­lie­ben und dem indi­vi­du­el­len Geschmack ab.

Welche Pflanzen für das Naturaquarium?

Eines ist klar: Im Natur­aqua­ri­um spie­len Pflan­zen die Haupt­rol­le. Doch wel­che Pflan­zen eige­nen sich beson­ders gut, um ein Natur­aqua­ri­um zu bepflanzen?

Die richtigen Pflanzen für das Naturaquarium auswählen

Natür­lich hängt die Aus­wahl der pas­sen­den Pflan­zen vom eige­nen Geschmack ab. Es gibt aber eini­ge Aqua­ri­en­pflan­zen, die sich wegen ihrer Wuchs­form oder ande­rer Eigen­schaf­ten beson­ders gut für die Ein­rich­tung eines Natur­aqua­ri­ums eig­nen. Denn es geht kei­nes­falls dar­um, ein­fach Aqua­ri­en­pflan­zen ein­zu­set­zen, und sie, wie in der Natur, wild wuchern zu las­sen. Es wird sehr genau geplant, wie mit einer Aus­wahl von Pflan­zen natür­li­che Sze­ne­rien ent­ste­hen kön­nen. Wie detail­ge­treu Sie dabei vor­ge­hen möch­ten, bleibt ganz Ihnen über­las­sen. Viel­leicht las­sen Sie sich von eini­gen schö­nen Natur­aqua­ri­en-Lay­outs auch ein­fach nur für die Gestal­tung Ihres Aqua­ri­ums inspirieren.

Naturaquarium: Pflanzen für den Vordergrund

Naturaquarium GlossostigmaBeliebt sind für den Vor­der­grund im Natur­aqua­ri­um Pflan­zen, die flä­chen­de­ckend einen Rasen im Aqua­ri­um bil­den. Gras­ar­ti­ge Aqua­ri­en­pflan­zen, wie bei­spiels­wei­se Neu­see­land­gras, bil­den je nach Aqua­ri­en­grö­ße Blick­punk­te für das Auge oder einen Boden­de­cker für Vor­der­grund und Sei­ten­be­rei­che des Beckens. Rasen­bil­den­de Aqua­ri­en­pflan­zen haben auch den Vor­teil, dass sie einer Hügel­struk­tur im Aqua­ri­um Halt ver­lei­hen, wenn sie den Boden durch­wur­zeln. Glos­sos­tig­ma gehört dabei zu den Was­ser­pflan­zen, die im Natur­aqua­ri­um beson­ders häu­fig ver­wen­det wer­den. Ins­ge­samt haben Sie eine brei­te Aus­wahl an Vor­der­grund­pflan­zen für das Aqua­ri­um.

Naturaquarium: Pflanzen für den Mittelgrund

Wel­che Pflan­zen für den Mit­tel­grund im Natur­aqua­ri­um geeig­net sind, hängt von ver­schie­de­nen Fak­to­ren ab. Zie­hen Sie in Betracht:

  • Geplan­tes Becken­lay­out: Soll der mitt­le­re Becken­be­reich einen groß­zü­gi­gen Frei­raum haben? Pla­nen Sie eine „Pflan­zen­in­sel“ als Hin­gu­cker in der Mit­te des Beckens? Wer­den Wur­zeln oder grö­ße­re Stein­auf­bau­ten geplant? Je nach­dem, wie Sie die­se Fra­gen beant­wor­ten, soll­ten Sie sich für Hin­ter­grund­pflan­zen, hüb­sche Mit­tel­grund­pflan­zen oder Auf­sit­zer­pflan­zen entscheiden.
  • Grö­ße des Aqua­ri­ums: Infor­mie­ren Sie sich, wel­che Grö­ße die aus­ge­wach­se­nen Pflan­zen haben wer­den. Für den Mit­tel­grund im Nanoa­qua­ri­um eigen sich selbst­ver­ständ­lich ganz ande­re Aqua­ri­en­pflan­zen als für den mitt­le­ren Bereich in einem Becken, das meh­re­re hun­dert Liter fasst.
  • Art der Bepflan­zung oder Befes­ti­gung: Sol­len die Pflan­zen direkt in den Boden­grund gepflanzt wer­den, oder möch­ten Sie Auf­sit­zer­pflan­zen aufbinden?

Naturaquarium: Pflanzen für den Hintergrund

Naturaquarium HintergrundIn vie­len Natur­aqua­ri­en wird der Hin­ter­grund nicht bepflanzt. Statt­des­sen fin­den groß­wüch­si­ge Pflan­zen im seit­li­chen Bereich oder im Zen­trum des Beckens Ver­wen­dung. Das hat ver­schie­de­ne Gründe:

  • Opti­sche Tie­fe: Der Ein­druck opti­scher Tie­fe spielt im Natur­aqua­ri­um eine wich­ti­ge Rol­le. Daher wird auf eine deko­ra­ti­ve oder bepflanz­te Rück­wand ver­zich­tet. Meist wird eine schwar­ze oder eine mil­chi­ge Folie ver­wen­det. Aqua­ri­en­pflan­zen im Hin­ter­grund des Beckens kön­nen den Tie­fen­ein­druck stö­ren. In den seit­li­chen Berei­chen sind sie jedoch sehr gut aufgehoben.
  • Blick­punk­te im Becken: Im Natur­aqua­ri­um gibt es häu­fig einen Fokus­punkt, auf den der Blick des Betrach­ters gelenkt wird. Eine dich­te Bepflan­zung des Hin­ter­grun­des wür­de die­sen Ein­druck stö­ren. Hin­ter­grund­pflan­zen machen sich aber opti­mal, um die­sen Blick­punkt zu gestal­ten – etwa als grü­ne Pflan­zen­in­sel in der Mit­te des Aquariums.

Naturaquarium: Aufsitzerpflanzen

Ein regel­rech­tes Muss im Natur­aqua­ri­um sind Auf­sit­zer­pflan­zen. Um den natür­li­chen Ein­druck zu ver­stär­ken, sind sie die ers­te Wahl. Unbe­dingt soll­ten Sie in Ihrem Natur­aqua­ri­um Wur­zeln und Stei­ne mit Auf­sit­zer­pflan­zen begrü­nen, wenn das zu Ihrem geplan­ten Becken­lay­out passt. So wir­ken die Deko­ra­ti­ons­ge­gen­stän­de sofort viel natur­ge­treu­er. Den­ken Sie nur an den Unter­schied zwi­schen einer Wur­zel mit und ohne Moosbepflanzung.

Beson­ders ans Herz legen kön­nen wir Ihnen Moos für das Aqua­ri­um: Es ver­leiht der Gestal­tung fili­gra­ne Details. Moos für das Aqua­ri­um eig­net sich auch opti­mal zur Begrü­nung von Stei­nen, Wur­zeln oder sogar des Boden­grun­des. Wun­der­schö­ne Lay­outs las­sen sich aber auch mit ande­ren klas­si­schen Auf­sit­zer­pflan­zen, wie Java­farn oder Anu­bi­as verwirklichen.

Tipp: Wie Sie Auf­sit­zer­pflan­zen befes­ti­gen, erfah­ren Sie in unse­rem Bei­trag hier im Blog.

Wir wün­schen Ihnen viel Spaß bei der Aus­wahl der pas­sen­den Pflan­zen für das Natur­aqua­ri­um!

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