Die Fadenalge ist eine der Algenarten, die in unseren Aquarien sehr weit verbreitet sind. Sie gehört zur Familie der Grünalgen (Chlorophyta), zu der unter anderem auch die Haaralgen, Schwebealgen und Punktalgen zählen. Wahrscheinlich hat schon jeder Aquarianer die eine oder andere Form der Grünalge in seinem Becken beherbergt. Welche Faktoren das Wachstum von Fadenalgen bedingen, wie Sie Algen im Aquarium bekämpfen und ihrer Neuentstehung vorbeugen, erklären wir Ihnen hier.
Fadenalgen trotz guter Wasserwerte
Grünalgen, also auch die Fadenalgen, benutzen und benötigen im Aquarium die gleichen Nährstoffe und Spurenelemente wie auch die bewusst eingebrachten und gehegten Aquarienpflanzen – es handelt sich aus Sicht des Aquarienbesitzer also um eine ungeliebte Konkurrenz.
Fadenalgen gedeihen in Becken mit Nitratwerten ab 40 mg / Liter nur noch schlecht oder gar nicht mehr. Also scheint ihr Vorkommen im Aquarium zunächst einmal für die Qualität der Wasserwerte zu sprechen. In der Tat sind Fadenalgen häufig in Becken zu finden, die eine gute Wasserqualität aufweisen. Allerdings sind Algen grundsätzlich ein Zeichen für ein gestörtes Gleichgewicht im Aquarium.
Deshalb verwundert der scheinbare Widerspruch auf den ersten Blick vielleicht den ein oder anderen. Der Zusammenhang ist jedoch folgendermaßen: Die Entstehung der Fadenalge wird, unter anderem, durch ein Überangebot an Nährstoffen bedingt. Durch ihr Wachstum verbraucht die Alge diese Stoffe, so dass der Aquarienbesitzer, wenn er Fadenalgen entdeckt und die Wasserwerte testet, feststellen wird, dass sich diese “im grünen Bereich” befinden. Es wird klar: Das Problem sind nicht die Fadenalgen, sondern die Faktoren, die zu ihrem Wohlbefinden beitragen. Ursachenforschung ist angebracht.
Umgekehrt bedeutet das auch, dass die Bekämpfung der Fadenalgen grundsätzlich einfach ist: Bringt man Wasserpflanzen zu kräftigem Wachstum, beanspruchen diese mit zunehmender Größe immer mehr der vorher überschüssigen Nährstoffe für sich – ergo bleibt weniger Nahrung für Fadenalgen.
Die beste Methode, wenn man Fadenalgen nachhaltig beseitigen möchte ist also, für ein gutes Wachstum der Aquarienpflanzen zu sorgen.
Gründe für das Auftreten von Fadenalgen
Ein möglicher anderer Grund für das Auftreten von Fadenalgen kann die Beleuchtung sein. Ist es im Becken zu hell, wird zu lange oder zu lange und zu intensiv beleuchtet oder werden die falschen Leuchtmittel gewählt, kann dies das Wachstum von Fadenalgen und anderen Algenarten begünstigen.
Auch die Wasserpflege spielt eine wichtige Rolle: Futterreste oder abgestorbene Pflanzenteile, die sich im Becken sammeln, können die Wasserqualität verschlechtern und das Wachstum von Fadenalgen begünstigen.
So wird das Wachstum von Fadenalgen begünstigt:
Unpassende Beleuchtung
- zu viel Licht im Becken (zu intensive oder lange Beleuchtung, direkte Sonneneinstrahlung)
- ungeeignete Technik (HQI-Strahler oder veraltete Neonröhren)
Erhöhte Nitrat- bzw. Phosphatwerte, bedingt durch
- großzügige Fütterung
- abgestorbene Pflanzenreste
- zu hohe Besatzdichte
- Fischkot im Wasser
Fadenalgen bekämpfen und ihrer Entstehung vorbeugen
Der erste Schritt zur Bekämpfung von Fadenalgen ist einfach: Sie müssen zunächst manuell beseitigt, also per Hand entfernt, werden. Fadenalgen wachsen als einzelner Faden an den Kanten der Blätter und können eine Länge von mehr als 30 Zentimetern erreichen. Sie sind relativ leicht zu entfernen, indem man sie sich wie einen Faden um den Finger oder eine Aquarienpinzette wickelt. Anschließend muss dafür gesorgt werden, dass sie sich nicht von neuem bilden.
Möchten Sie den ungeliebten Untermieter Fadenalge auf Dauer beseitigen, sollten erst die oben beschriebenen Parameter, wie Wasserwerte und Beleuchtung, untersucht werden. Weitere Tipps erhalten Sie auch in unserem Artikel zu Algen im Aquarium.
- Überprüfen und verkürzen Sie, wenn nötig, die Beleuchtungszeit, gönnen Sie Ihren Pflanzen eine “Mittagspause” ohne Beleuchtung und tauschen Sie veraltete Neonröhren aus.
- Ist das Becken direktem Sonnenlicht ausgesetzt, sollte die der Sonne zugewandte Seite z. B. mit Klebefolie abgedunkelt werden.
- Entfernen Sie abgestorbene Pflanzenreste, überprüfen Sie die Besatzdichte, die Düngerdosierung sowie Ihre Fütterungsgewohnheiten. Hier ist weniger oft mehr.
Wenn die “mit Geduld und Spucke”-Methode nicht zum Erfolg führte und das Beseitigen der Fadenalgen zwar funktionierte, sie sich aber wieder einquartierten, sorgen Sie dafür, dass vorhandene Pflanzen evtl. durch eine gezielte Zufuhr von Spurenelementen weiter wachsen. Durch das erhöhte Wachstum benötigen Ihre Aquarienpflanzen deutlich mehr Nährstoffe, die den Fadenalgen nun nicht mehr zur Verfügung stehen.
Wenn Besatzdichte sowie Art der bislang gehaltenen Fische es erlauben, können Nanocheirodon insignis oder Flaggenbuntbarsche – die einzigen derzeit bekannten Fische, die Fadenalgen fressen – eingesetzt werden. Auch Amanogarnelen tun sich an Fadenalgen und anderen Grünalgen (Chlorophyta) gütlich. Die Garnelen fressen allerdings nur die 2–3 mm langen, zarten, jungen Triebe und leider auch die Blätter verschiedener Aquarium Moose.
Produkte zur Bekämpfung von Fadenalgen
- Dennerle S7 und Dennerle PlantaGold 7 – frei von Phosphaten und Nitraten, sie fördern das Wachstum der Pflanze
- FadenalgenKill von Dennerle – aktivierter Sauerstoff (Wasserstoffperoxid), zerfällt sehr schnell zu Wasser und Sauerstoff. Einfach auf die Fadenalgen streuen. Enthält weder Kupfer noch organische Herbizide, ist frei von Chemie und absolut harmlos.
- Algen-Ex von Aquality – ohne Kupfer/sonstige Schwermetalle, Anwendung über 4 Wochen, erhöht das Pflanzenwachstum / die Nährstoffkonkurrenz
- AlgExit von Easy Life – unschädlich für Fische, Garnelen, Schnecken oder Pflanzen, Anwendung über 4 Wochen
- Phosphat-Ex von Dennerle – ein hochwirksames Präparat zur Vorbeugung gegen Algen durch Nährstoffentzug mit Lanthan Phosphatfänger, lange Wirkungsdauer
- UV-C-Klärer – Abgabe einer keimtötenden UV-C-Strahlung, die keine Veränderung der Wasserwerte bewirkt und keine Auswirkungen auf die Filterbakterien hat
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Wir hoffen, dass wir Ihnen mit unseren Infos und Tipps zu Fadenalgen und ihrer Bekämpfung weiterhelfen konnten. Was sind Ihre Erfahrungen mit Fadenalgen? Über Kommentare freuen wir uns!
Hey, das sind super Informationen rund um die Fadenalgen.
Es gibt jedoch noch die Möglichkeit einen Weidenbaumast hinenzilegen, dieser fügt dem Wasser Stoffe hinzu welche, die Fadenalgen verhindern.
Das ist natürlich nicht die Ursache des Problems 🙂
LG,
Mark von algen-im-aquarium.de