Bartalgen gehören zu den Rotalgen. Sie sitzen auf Aquarienpflanzen und Gegenständen und haben, vor allem wenn sie noch jung sind, einige Ähnlichkeit mit den Pinselalgen. Die Bartalge ist sehr hartnäckig, daher ist es gar nicht immer so einfach, sie endgültig aus dem Aquarium zu vertreiben. Wie es geht, zeigen wir Ihnen hier.
Bartalgen – Aussehen und Verhalten im Becken
Bartalgen zeigen ihre Zugehörigkeit zu den Rotalgen erst, wenn sie in Alkohol eingelegt werden: Dann kommt die typische rote Farbe zum Vorschein. Im Aquarium zeigen sie sich in allen vorstellbaren Grautönen bis hin zu Schwarz. Sie ähneln vom Aussehen her den Pinselalgen, haben aber wesentlich längere Auswüchse, die wie Haare in der Strömung treiben. Bartalgen können im Becken eine Länge von mehreren Zentimetern erreichen. Je länger ein solches “Haar” wird, desto eher ringelt und kräuselt es sich – genau wie ein langes Barthaar. Bartalgen lieben Strömung und siedeln sich deshalb häufig am Filter oder in dessen Nähe auf Pflanzen oder Dekorationsgegenständen an.
Häufige Ursachen für Bartalgen im Aquarium
Haben sich Bartalgen im Aquarium erst einmal ausgebreitet, ist es leider oft schwierig und recht aufwändig, sie wieder los zu werden. Es gilt also: Vorsorge ist die bessere Sorge – so wie immer, wenn es um das Thema Algen geht.
Behalten Sie diese Faktoren im Auge, um die Entstehung von Algen in Ihrem Aquarium zu verhindern. Das werden Ihnen auch die Aquarienbewohner und die Wasserpflanzen danken.
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- Passen Sie den Besatz der Größe des Beckens an – weniger ist mehr.
- Füttern Sie nicht zuviel und legen Sie einmal in der Woche einen “Fastentag” ein.
Dies entspricht der natürlichen Ernährungsweise von Fischen. - Nehmen Sie regelmäßig ausreichende, gerne großzügige, Wasserwechsel vor.
- Bepflanzen Sie Ihr Aquarium möglichst üppig – am besten mit schnell wachsenden Pflanzen.
- Beleuchten Sie Ihr Becken so, wie es den Bedürfnissen von Tiere und Pflanzen entspricht.
- Düngen Sie Ihre Aquarienpflanzen mit CO2.
- Entkeimen Sie das Aquarienwasser wenn möglich über eine UVC-Lampe. Das beugt auch allen anderen Algenarten vor.
Weitere allgemeine Tipps zur Vorbeugung und Bekämpfung von Algen finden Sie in unserem Ratgeber-Beitrag.
Bartalgen und die Lösung des Problems
Bartalgen verwachsen sehr fest mit dem von ihnen gewählten Untergrund, so dass ein restloses Abzupfen fast nicht möglich ist. Durch das Entfernen mit der Hand können Sie Ihr Aquarium zwar optisch wieder auf Vordermann bringen, aber es bleiben fast immer Überbleibsel der Bartalge zurück. Aus diesen Resten bilden sich bald neue Algen, die sich schnell wieder erholen und zu neuer Blüte gelangen. Diese Methode allein genügt also nicht.
Diese Maßnahmen raten wir Ihnen zur Bekämpfung von Bartalgen:
- Als erstes sollten Sie die Strömung im Aquarium entweder drosseln oder die Strömungsrichtung verändern. Da Bartalgen sehr strömungsaffin sind, ist dies sicherlich ein erster Schritt in die richtige Richtung.
- Sind einzelne Blätter Ihrer Aquarienpflanzen befallen, sollten Sie diese rigoros entfernen. Sind mehrere Blätter einer Pflanze betroffen, empfiehlt es sich, die Pflanze kurz über dem Bodengrund abzuknipsen oder die gesamte Pflanze zu entnehmen.
- Hat sich die Bartalge auf Dekorationsgegenständen im Aquarium breitgemacht, die leicht entnommen werden können, ist die Entfernung etwas leichter – vorausgesetzt, dass diese Gegenstände hohe Temperaturen unbeschadet überstehen.Sie sollten die Gegenstände auskochen, anschließend gründlich abspülen und abschrubben, bis sie restlos sauber sind. Wiederholen Sie diesen Vorgang am besten. Erst wenn der Dekorationsgegenstand völlig von der Bartalge befreit ist, können Sie ihn zurück ins Becken legen. Sind Sie nicht sicher, ob Sie alle Bartalgen entfernen konnten, entsorgen Sie die Dekorationsteile lieber.
- Besonders schöne Steine oder Wurzeln, die man gern behalten möchte, können auch im feuchten Zustand mit einer ca. 5 mm dicken Schicht Kochsalz belegt werden. Die hygroskopische Wirkung des Salzes entzieht den Algen das Wasser und sie sterben ab. So vernichten wir auch Algenreste in den Klebekanten älterer Aquarien, bevor diese nach einer Generalreinigung wieder neu bepflanzt werden.
Algenfressende Tiere zur Bekämpfung von Bartalgen
Zur Vorbeugung und Bekämpfung von Algen eignen sich auch einige Schneckenarten, Garnelen, die Siamesische Rüsselbarbe oder der Netzpinselalgenfresser.
Schaffen Sie sich diese Tiere jedoch nur dann an, wenn Sie auch an der Pflege des Tieres an sich interessiert sind und Sie die passenden Bedingungen in Ihrem Aquarium besitzen. Die Siamesische Rüsselbarbe wird bis zu 15 Zentimeter lang, der Netzpinselalgenfresser kann bis zu 17 Zentimeter Länge erreichen. Haben Sie die Möglichkeit, diese Tiere zu Pflegen, können sie eine große Hilfe im Kampf gegen die Bartalge sein.
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit unseren Infos und Tipps zu Bartalgen und ihrer Bekämpfung weiterhelfen konnten. Was sind Ihre Erfahrungen mit Bartalgen? Über Kommentare freuen wir uns!
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