Wenn es um Schwimmpflanzen im Aquarium oder im Gartenteich geht, denken die meisten sofort an die bekannte Wasserlinse. Jeder, der sich ein wenig intensiver mit dem Thema Aquarienpflanzen beschäftigt, entdeckt jedoch schnell viele weitere attraktive Arten. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen einige von diesen vor und verraten Ihnen, warum Sie keinesfalls darauf verzichten sollten.
Bereiche im Aquarium mit Schwimmpflanzen beschatten
Nicht immer ist es ganz einfach, die unterschiedlichen Bedürfnisse verschiedener Aquarienpflanzen zu befriedigen. Einige brauchen viel Licht, andere, besonders langsam wachsende Pflanzen, beginnen bei zu starkem Lichteinfall zu veralgen. Schwimmende Wasserpflanzen sind die optimale Lösung, um einzelne Bereiche im Aquarium abzuschatten. So sorgen Sie für ein interessantes Lichtspiel, beugen dem Wachstum von Algen vor und bieten scheuen Fischen eine Rückzugsmöglichkeit in eine dunklere Region im Aquarium.
Mit Aquarienpflanzen dem Algenwuchs vorbeugen
Schnell breiten sich Algen auf langsam wachsenden Pflanzen, Dekorationsgegenständen und sogar dem Bodengrund aus, wenn die Beleuchtung im Aquarium zu stark ist. Schwimmende Pflanzen sorgen für einfache und effiziente Abhilfe – und das auf Wunsch nur in bestimmten Beckenregionen.
Aber nicht nur deshalb sind sie eine wichtige Hilfe im Kampf gegen Algen im Aquarium: Als Nährstoffzehrer sind schnellwachsende Schwimmende Wasserpflanzen besonders wertvoll. Wasserlinsen oder Feenfarn beispielsweise wachsen bei guter Nährstoffversorgung so rasant, dass der Bestand regelmäßig ausgedünnt werden muss. Sie setzen überschüssige Nährstoffe in Pflanzenmasse um. Entnehmen Sie die Pflanzen einfach regelmäßig aus dem Aquarium und sorgen Sie so für ausgeglichene Wasserwerte.
Schutz für Aquarienbewohner
Schwimmende Wasserpflanzen bedecken die Wasseroberfläche im Aquarium und sorgen dafür, dass sich die Fische wohl fühlen. Auch scheue Exemplare kommen deutlich öfter zum Vorschein, wenn sie von einer Decke aus schwimmenden Pflanzen geschützt werden. In der Natur lauern viele Gefahren “von oben”. In einem dicht bepflanzten Becken fühlen sie sich oftmals sicherer – und das sieht man ihnen an.
Jungfische nutzen die dichte Bepflanzung als Versteckmöglichkeit. Die Wurzeln von schwimmenden Aquarienpflanzen werden zum rettenden Zufluchtsort. So können Sie sich über deutlich mehr Nachwuchs bei Ihren Fischen und anderen Aquarienbewohnern freuen.
Schwimmpflanzen im Aquarium sorgen für eine interessante Optik
Auch der menschliche Betrachter erfreut sich über ein Aquarium mit einer vielseitigen Optik. Schwimmpflanzen bieten viele Möglichkeiten, das Aquarium zu strukturieren und interessant zu gestalten. Einige Arten bilden hübsche, buschige Wurzeln aus, die ins Wasser hängen und so einen faszinierenden Anblick bieten. Bei vielen Arten sind diese sogar rötlich gefärbt.
Offene Aquarien wirken mit Schwimmpflanzen besonders attraktiv. Eine Pflanzendecke ist ein echter Hingucker und sorgt für ein abwechslungsreiches Gesamtbild – erst recht, wenn es sich um ein Exemplar handelt, das hin und wieder Blüten ausbildet.
Schwimmpflanzen fürs Aquarium – einige Arten im Kurzportrait
Die Auswahl an Schwimmpflanzen für das Aquarium ist groß. Einige der beliebtesten Arten stellen wir Ihnen hier vor.
Lemna minor – Wasserlinse
Kaum eine Schwimmpflanze ist so bekannt und weit verbreitet wie die Wasserlinse. Sie findet sich nicht nur im Aquarium, sondern ist auch aus dem Gartenteich kaum wegzudenken. Die “Entegrütze”, wie sie gern genannt wird, bildet dort dichte Bestände und bedeckt schnell die Wasseroberfläche. Als schwimmende Wasserpflanze im Aquarium ist sie durch ihr schnelles Wachstum sehr wertvoll. Ihre kleinen Wurzeln sind kaum zu sehen. Viele Bewohner schätzen Lemna auch als zarte Zusatznahrung.
Phyllanthus fluitans – Schwimmende Wolfsmilch
Die Schwimmende Wolfsmilch überzeugt ebenfalls durch ein schnelles Wachstum. Sie ziert das Aquarium mit ihren hübschen Blättern und rötlichen Wurzeln, die ins Wasser hängen. Auch in Terrarien oder im Gartenteich lässt sich die Schwimmpflanze einsetzen. Fühlt sich die Schwimmende Wolfsmilch wohl, färben sich die Blätter rötlich und es kann zur Blüte kommen. Tropfwasser verträgt die Pflanze schlecht, weshalb sie am besten in offenen Aquarien eingesetzt werden sollte.
Spirodela polyrhiza – Vielwurzelige Teichlinse
Die Vielwurzelige Wasserlinse oder Vielwurzelige Teichlinse ist eine Verwandte der bekannten Wasserlinse (Lemna). An der Wasseroberfläche bildet sie freischwimmende Inseln aus blattartigen Sprossen. Die rötliche Färbung auf der Unterseite und die gelblichbraunen Wurzeln bieten im Aquarium einen hübschen Anblick. Während der Sommermonate gedeiht die Wasserpflanze aus der Familie der Aronstabgewächse auch sehr gut draußen auf dem Gartenteich.
Pistia stratiotes – Muschelblume
Die Muschelblume (Pistia stratiotes) wächst in offenen Aquarien am besten. Im Sommer werden teilweise sehr große Exemplare von 20 Zentimetern Durchmesser angeboten. Als Schwimmpflanze für das Aquarium sind diese zu groß – sie machen sich aber hervorragend auf dem Teich. Im Aquarium sorgen die kleineren Ableger für einen wunderschönen Hingucker. Die dichten Wurzeln, die in Büscheln ins Wasser hängen, sind ein beliebter Versteck- und Laichplatz für Fische.
Limnobium laevigatum – Südamerikanischer Froschbiss
Südamerikanischer Froschbiss (Limnobium laevigatum) ist eine empfehlenswerte und beliebte Schwimmpflanze für das Aquarium. Mit ihren feinverzweigten Wurzeln bietet sie Jungfischen idealen Schutz. Ihr schnelles Wachstum entzieht dem Wasser überschüssige Nährstoffe und beugt Algenwachstum vor. Anders als die Muschelblumen und Schwimmfarne kann der südamerikanische Froschbiss auch Tropfwasser gut vertragen und ist auch für geschlossene Aquarien geeignet.
Was ist für Sie die schönste Schwimmpflanze im Aquarium? Wir freuen uns über Kommentare!
Nachdem ich derzeit kein Aquarium, dafür aber einen Gartenteich besitze, bin ich natürlich an Wasserpflanzen interessiert, die auch in unseren Breiten im Gartenteich überleben können und dort eine Bereicherung für Biotop darstellen. Ich vermisse deshalb z. B. bei den Schwimmpflanzen den einheimischen Froschbiss, der winterhart — glaublich über spezielle “Winterknospen” (oder so ähnlich;o) — sein soll.
Ein weiteres “Problem” sind für mich auch die fehlenden Angaben über die Wassertiefe, in der die jeweiligen Pflanzen am besten in den Teich eingebracht werden sollten. Zudem sind die Angaben über die Winterhärte der Pflanzen nicht immer klar. Da mein Teich im Winter beheizt (also nur eisfrei) ist und noch durch einen Belüfter und einen kleinen Bachlauf offen gehalten wird, ist es mir schon gelungen, Pflanzen, die z. B. mit einem Temperaturbereich von 12 — 25 Grad angegeben waren, über den Winter zu bringen.
Soll keine Kritik, sondern nur eine Anregung für an allen Wasserpflanzen Interessierte sein.