Schnecken im Aquarium: Plagegeister oder nützliche Helfer?

Veröffentlicht von

Der eine liebt sie, der ande­re hasst sie: Schne­cken im Aqua­ri­um sind nicht bei jedem gern gese­hen. Wäh­rend vie­le Aqua­ri­en­be­sit­zer lie­be­voll ver­schie­de­ne Schne­cken­ar­ten pfle­gen, packt ande­re das Grau­sen, wenn sie die unge­lieb­ten Gäs­te auf Ihren Aqua­ri­en­pflan­zen ent­de­cken. In einem sind sich aber alle einig: Eine über­mä­ßi­ge Ver­meh­rung der Schne­cken ist uner­wünscht – egal, wie sie ins Becken gelangt sind. Hier erfah­ren Sie mehr zum The­ma Aqua­ri­en­schne­cken und den Grün­den, war­um es nicht immer nötig ist, Schne­cken im Aqua­ri­um zu bekämp­fen und wie Sie die Schne­cken­po­pu­la­ti­on kontrollieren.

Wie kommen Schnecken in das Aquarium?

Was­ser­schne­cken oder ihr Laich gelan­gen häu­fig mit Aqua­ri­en­pflan­zen ins Becken, die gekauft oder von ande­ren Aqua­ri­en­be­sit­zern wei­ter­ge­ge­ben wur­den. Wer sein Aqua­ri­um völ­lig frei von Schne­cken haben will, wird es nicht leicht haben – denn es gibt sie fast über­all. Mög­lich ist es jedoch, unge­lieb­te Schne­cken wei­test­ge­hend aus dem Aqua­ri­um zu ver­ban­nen bzw. ihre Popu­la­ti­on ein­zu­däm­men. So kön­nen Sie von den Schne­cken im Aqua­ri­um pro­fi­tie­ren, ohne dass sie nega­tiv auf­fal­len oder gar zur Pla­ge werden.

Planorbarius corneus - Posthornschnecke
Zucht­form der Post­horn­schne­cke Plan­or­ba­ri­us cor­neus — Sie frisst bei mäßi­gem Besatz kei­ne leben­den Pflanzen!

Dass sich an neu gekauf­ten Was­ser­pflan­zen Schne­cken oder Schne­cken­laich fin­den, ist nor­mal, wenn die Pflan­zen unter Was­ser gewach­sen sind und län­ge­re Zeit in der Gärt­ne­rei stan­den. Fin­den sich an sol­chen Pflan­zen kei­ner­lei Was­ser­schne­cken, so kann das ein Zei­chen dafür sein, dass aggres­si­ve Pes­ti­zi­de ein­ge­setzt wur­den. Nicht nur für Was­ser­schne­cken, son­dern auch für ande­re Wir­bel­lo­se wie Gar­ne­len oder Kreb­se ist das Gift, das sich noch in den Pflan­zen befin­det und ins Was­ser gelangt, oft töd­lich. Schne­cken an neu gekauf­ten Aqua­ri­en­pflan­zen sind also kein Grund zur Sor­ge – im Gegen­teil zei­gen sie, dass die Pflan­ze in der Gärt­ne­rei in einem tier­freund­li­chen Milieu her­an­ge­wach­sen sind.

Aquarienpflanzen ohne Schnecken kaufen?

Garan­tiert frei von Schne­cken sind soge­nann­te InVi­tro-Pflan­zen. Das sind Was­ser­pflan­zen, die im Labor gewach­sen sind und in einer spe­zi­el­len Nähr­lö­sung gezo­gen wer­den. Da sie nicht in einer Gärt­ne­rei im Was­ser gestan­den haben, gehen Sie sicher, dass die Pflan­zen schne­cken­frei und eben­so frei von Algen und Para­si­ten sind. InVi­tro-Pflan­zen lie­gen im Anschaf­fungs­preis oft kaum höher als gewöhn­lich gezüch­te­te Aqua­ri­en­pflan­zen – eine loh­nen­de Anschaf­fung für jeden, der Schne­cken im Aqua­ri­um ver­mei­den möch­te. Mehr zu Pflan­zen aus InVi­tro-Kul­tur, auch Merist­em­pflan­zen, erfah­ren Sie in unse­rem Rat­ge­ber­bei­trag zum The­ma.

Cryproryne x purpurea — Dennerle InVitro-Pflanzen

InVitro Aquarienpflanze schneckenfrei - CryptocoryneCryp­to­co­ry­ne xpur­pu­rea, der Pur­pur­was­ser­kelch, ist eine Natur­hy­bri­de von Cryp­to­co­ry­ne grif­fi­thii und Cryp­to­co­ry­ne corda­ta var. corda­ta. Sie wur­de in Malay­sia auf­ge­fun­den und wächst hier wie die meis­ten Ver­tre­ter der Gat­tung im Flach­was­ser und ent­lang leicht beschat­te­ter Bach­läu­fe. Cryp­to­co­ry­ne xpur­pu­rea wird nur sel­ten im Aqua­ri­um kul­ti­viert. Umso mehr freu­en wir uns, dass Den­ner­le seit kur­zem die­se schö­ne Aqua­ri­en­pflan­ze wie­der im Sor­ti­ment hat.

Marsilea hirsuta, Kleefarn — Dennerle InVitro-Pflanzen

Mar­si­lea hir­su­ta, der Zwerg­klee­farn, ist eine fas­zi­nie­ren­de Pflan­ze. Sie wird oft mit Blät­tern gelie­fert, die vier­blätt­ri­gem Klee ähneln. Nach einer Akkli­ma­ti­sie­rungs­zeit ent­wi­ckelt sie jedoch ver­schie­de­ne Blatt­for­men. Sie kann je nach Wachs­tums­be­din­gun­gen eine nied­ri­ge Form mit ein­fa­chen Blät­tern bil­den, die einer gro­ßen Glos­sos­tig­ma ähnelt, kann jedoch auch unter­schied­lich hohe zwei‑, drei- oder vier­ge­teil­te Blät­ter zei­gen. Das hängt ganz von den Wachs­tums­be­din­gun­gen ab.

Die­se Schne­cken­ar­ten fin­den sich häu­fig auf Aquarienpflanzen

  • Post­horn­schne­cke (Plan­or­ba­ri­us corneus)
    Sie wird von vie­len Aqua­ri­en­be­sit­zern gepflegt und in vie­len Farb­va­ria­tio­nen gezüch­tet. Die Natur­form ist braun. Das Haus der Schne­cke sieht aus wie ein Post­horn und kann eine Grö­ße von bis zu vier Zen­ti­me­tern erreichen.
  • Bla­sen­schne­cke (Fami­lie Physidae)
    Bla­sen­schne­cken haben ein spitz zulau­fen­des Häus­chen und wer­den weni­ger als einen Zen­ti­me­ter groß. Rund 80 Arten sind welt­weit bekannt.
  • Tel­ler­schne­cke (Fami­lie Planorbidae)
    Die­se Schne­cken­art sieht der Post­horn­schne­cke sehr ähn­lich. Ihr Haus ist aller­dings flach und seit­lich gekippt. Sie bleibt im Aqua­ri­um meist sehr klein.
Ach­tung: Soll­ten Sie eine Spitz­schlamm­schne­cke (Lym­naea sta­g­na­lis) auf Ihren Aqua­ri­en­pflan­zen ent­de­cken, set­zen Sie die­se nur in grö­ße­re Aqua­ri­en. Sie kann bis zu sie­ben Zen­ti­me­ter groß werden.
Im Gar­ten­teich sind Spitz­schlamm­schne­cken hin­ge­gen sehr gut auf­ge­ho­ben. Spitz­schlamm­schne­cken fres­sen unter ande­rem gern Süss­was­ser­po­ly­pen und wer­den zu deren Bekämp­fung eingesetzt.

Schnecken im Aquarium – deshalb sind sie nützlich:

Blasenschnecke (Physella spec. heterostropha)
Die Bla­sen­schne­cke (Phy­sel­la hete­rostro­pha) ist in vie­len Aqua­ri­en zu Hause.

Schne­cken sind, wenn sie in Maßen vor­kom­men, im Aqua­ri­um sehr nütz­lich. Sie tra­gen zur Viel­falt der Fau­na bei und ver­til­gen uner­müd­lich Fut­ter­res­te und abge­stor­be­ne Pflan­zen­tei­le. So hal­ten Sie das Was­ser sau­ber und sor­gen für ein hüb­sches und gesun­des Aqua­ri­um. Die meis­ten Arten fres­sen auch kei­ne leben­den Pflan­zen, wie ihnen nach­ge­sagt wird. Ledig­lich bei einer Mas­sen­ver­meh­rung und der damit ver­bun­de­nen Fut­ter­knapp­keit ver­grei­fen sie sich am gärt­ne­ri­schen Grün.
Aller­dings kön­nen zu vie­le Was­ser­schne­cken läs­tig sein, weil sie das Gea­samt­bild stö­ren. Hier muss der Aqua­ria­ner dann regu­lie­rend ein­grei­fen. Geeig­ne­te und unge­eig­ne­te Maß­nah­men sind wei­ter unten beschrie­ben. Ein Aqua­ri­en­typ in wel­chem Schne­cken auf gar kei­nen Fall feh­len dür­fen sind Auf­zucht­be­cken für Jung­fi­sche. Die hier ein­ge­setz­ten Was­ser­schne­cken fres­sen nicht nur die Fut­ter­res­te, bevor sie ver­der­ben kön­nen, son­dern sie Rei­ni­gen die Schei­ben auch vom Bak­te­rien­be­wuchs, wel­cher vie­len Fisch­lar­ven zum Ver­häng­nis wer­den kann.

Hal­ten wir fol­gen­des fest:

  1. Schne­cken fres­sen Futterreste
    Indem sie Res­te ver­til­gen, die Fische und ande­re Aqua­ri­en­be­woh­ner nicht gefres­sen haben, spie­len Schne­cken im Aqua­ri­um die „Gesund­heits­po­li­zei“. Fut­ter­res­te, die auf dem Boden­grund lie­gen, wir­ken sich nega­tiv auf die Was­ser­qua­li­tät aus.
  2. Schne­cken fres­sen ver­en­de­te Tiere
    Stirbt ein­mal ein Fisch, so fällt das in einem voll besetz­ten Gesell­schafts­aqua­ri­um nicht immer sofort auf. Schne­cken küm­mern sich sofort um ein totes Tier und begin­nen, es zu fressen.
  3. Schne­cken fres­sen Algen
    Mit ihrem schar­fen Mund­werk­zeug ras­peln Schne­cken ent­ste­hen­den Algen­auf­wuchs von Schei­ben und Aqua­ri­en­pflan­zen. So tra­gen sie dazu bei, das Aqua­ri­um algen­frei zu hal­ten. Erwar­ten Sie hier aber kei­ne Wun­der. Schne­cken sind eher eine Unter­stüt­zung bei der regel­mä­ßi­gen Aqua­ri­en­pfle­ge als die Lösung für ein Algen­pro­blem. Eine Aus­nah­me bil­det hier die Stu­fen­post­horn­schne­cke Plan­or­bel­la sca­la­ris. Die Tie­re fres­sen unent­wegt Algen und hal­ten mei­ne bei­den Schreib­tischa­qua­ri­en völ­lig algen­frei. Aller­dings gehö­ren auch die Schwimm­pflan­zen der Gat­tung Lim­no­bi­um zu ihrem Spei­se­plan. Cryp­to­co­ry­nen, Echi­no­do­ren, Buce­pha­landra, Anu­bi­as und Micro­sorum wer­den hin­ge­gen nicht angetastet.
  4. Schne­cken fres­sen abge­stor­be­ne Pflanzenteile
    Für Aqua­ri­en­be­sit­zer sieht es häu­fig so aus, als wür­den Schne­cken sich über die Aqua­ri­en­pflan­zen her­ma­chen. Tat­säch­lich fres­sen sie nur sehr sel­ten gesun­de Was­ser­pflan­zen – in der Regel nur dann, wenn sie kein ande­res Fut­ter fin­den. Indem sie jedoch abge­stor­be­ne Pflan­zen­tei­le uner­müd­lich abras­peln und kran­ke Pflan­zen ver­til­gen, unter­stüt­zen sie einen gesun­den Pflan­zen­wuchs im Aquarium.
Tipp: Schne­cken sind ein guter Anzei­ger dafür, dass etwas im Aqua­ri­um nicht stimmt. Nimmt die Schne­cken­po­pu­la­ti­on stark zu oder sam­meln sich die Schne­cken unter der Was­ser­ober­flä­che, soll­ten Sie unbe­dingt auf die Suche nach den Ursa­chen gehen.

Schnecken im Aquarium: bekämpfen oder pflegen?

Schne­cken haben vie­le Lieb­ha­ber in der Aqua­ris­tik. Vie­le Schne­cken­ar­ten wer­den in Aqua­ri­en gepflegt und im Han­del ange­bo­ten. Dazu gehö­ren beispielsweise:

  • Apfel­schne­cke
  • Post­horn­schne­cke
  • Turm­de­ckel­schne­cke
  • Renn­schne­cke
  • Geweih­schne­cke
  • u. v. m.
Apfelschnecke im Aquarium
Die­se Apfel­schne­cke (Pomacea dif­fu­sa) ver­greift sich nicht an Pflanzen.

Die Apfel­schne­cke wird sehr groß und von Lieb­ha­bern sehr geschätzt. Es gibt ver­schie­de­ne Arten im Han­del. Wäh­rend die Pomacea dif­fu­sa (ehe­mals Pomacea bridge­sii ) völ­lig harm­los sind, fres­sen ande­re Arten, wie zum Bei­spiel die Para­dies­schne­cken aus der gat­tung Mari­sa alles was grün ist.
Auch die etwas grö­ße­ren Pomacea cana­li­cu­la­ta, wel­che eben­falls gemein­hin als Apfel­schne­cken ver­kauft wer­den, gehö­ren nicht in bepflanz­te Aqua­ri­en. Wer sich näher mit dem The­ma beschäf­ti­gen möch­te dem sei die Sei­te www.applesnail.net emp­foh­len. Hier gibt es alle wich­ti­gen Infos zu allen Apfel­schne­cken und die Unter­schie­de der ein­zel­nen Arten wer­den anhand von Zeich­nun­gen gut illustriert.

Posthornschnecke
Post­horn­schne­cken errei­chen in der Natur eine Grö­ße von 4 cm.

Post­horn­schne­cken fin­den sich in ver­schie­de­nen Farb­züch­tun­gen, wie blau oder rosa, und gehö­ren zu den belieb­tes­ten Aqua­ri­en­schne­cken. Turm­de­ckel­schne­cken leben im Boden­grund und tra­gen zu des­sen Rei­ni­gung und Belüf­tung bei – ähn­lich wie Regen­wür­mer im Erd­bo­den. Ande­re Schne­cken­ar­ten, wie die Renn­schne­cke, wer­den als Algen­ver­til­ger ange­prie­sen. Um eine Algen­pla­ge zu bekämp­fen, sind Schne­cken jedoch kei­ne aus­rei­chen­de Lösung. Hier soll­te man bes­ser auf Ursa­chen­for­schung gehen und die Was­ser­wer­te, Beleuch­tung und ande­re Fak­to­ren über­prü­fen. Tipps dazu fin­den Sie in unse­rem Bei­trag zur Bekämp­fung von Algen im Aqua­ri­um.

Tipps gegen Schnecken: davon sollten Sie die Finger lassen

Schne­cken im Aqua­ri­um sind Tie­re, die schön zu beob­ach­ten sind und vie­le wich­ti­ge Auf­ga­ben erfül­len, wäh­rend sie uner­müd­lich durch das Becken zie­hen. Es ist leicht, an ihnen Gefal­len zu fin­den – es sei denn, sie tau­chen in Mas­sen auf. Das kann sowohl bei Schne­cken aus dem Han­del als auch bei ein­ge­schlepp­ten Schne­cken pas­sie­ren. Dann ist es mit der Fas­zi­na­ti­on schnell vorbei.

Tipps, wie man Schne­cken aus dem Aqua­ri­um ent­fer­nen kann, wer­den in gro­ßer Zahl ver­brei­tet. Vie­le von ihnen sind jedoch nicht nur nutz­los, son­dern scha­den auch den Aquarienpflanzen.

1. Aqua­ri­en­pflan­zen in Mine­ral­was­ser einlegen

 

Häu­fig wird ver­brei­tet, dass Mine­ral­was­ser eine gute Mög­lich­keit ist, um Schne­cken und Pla­na­ri­en von Aqua­ri­en­pflan­zen zu ent­fer­nen. Neu gekauf­te Aqua­ri­en­pflan­zen in Mine­ral­was­ser zu wäs­sern ist jedoch kein effek­ti­ves Mit­tel gegen Schne­cken – noch weni­ger gegen Pla­na­ri­en. Die Pflan­zen hin­ge­gen kön­nen durch die Behand­lung Scha­den nehmen.

 

2. Baden in Kaliumpermanganat-Lösung

 

Vie­le Aqua­ria­ner des­in­fi­zie­ren neu gekauf­te Aqua­ri­en­pflan­zen in einer Lösung mit Kali­um­per­man­ga­nat. Es wird nor­ma­ler­wei­se dazu ver­wen­det, das Becken sowie Zube­hör zu des­in­fi­zie­ren, bei­spiels­wei­se nach einer Infek­ti­on im Aqua­ri­um. Aber auch Was­ser­pflan­zen kön­nen mit einer Kali­um­per­man­ga­nat-Lösung behan­delt wer­den. Jedoch über­steht der Schne­cken­laich, der sich an den Pflan­zen befin­den kann, die­se Pro­ze­dur in der Regel völ­lig unbeschadet.

 

3. Was­ser­schne­cken che­misch bekämpfen

 

Im Han­del wer­den Mit­tel ange­bo­ten, um Schne­cken im Aqua­ri­um che­misch zu bekämp­fen. Die­se Mit­tel töten nicht nur Schne­cken, son­dern auch ande­re Wir­bel­lo­se. Der Ein­satz che­mi­scher Mit­tel im Aqua­ri­um ist immer abzu­wä­gen. Meist gibt es umwelt­freund­li­che­re und preis­güns­ti­ge­re Alter­na­ti­ven, die den Aqua­ri­en­pflan­zen und ‑bewoh­nern nicht schaden.

 

4. Fische, die Schne­cken fres­sen einsetzen

 

Oft wird gera­ten, Schne­cken fres­sen­de Fische ein­zu­set­zen, wie etwa Netz­schmer­len oder Kugel­fi­sche. Fra­gen Sie sich jedoch unbe­dingt vor der Anschaf­fung: Haben Sie wirk­lich Inter­es­se dar­an, die­se Tier­art zu pfle­gen? Sind Sie bereit, Schne­cken zu kau­fen oder zu züch­ten, wenn die Schne­cken­pla­ge ver­tilgt ist? Pas­sen die Fische zur Becken­grö­ße und zum übri­gen Besatz? Schmer­len bei­spiels­wei­se benö­ti­gen viel Platz im Aqua­ri­um, den nicht jeder bie­ten kann.

 

5. Raub­schne­cken einsetzen

 

Raub­schne­cken wer­den eben­falls häu­fig als Lösung der Schne­cken­pla­ge emp­foh­len. Jedoch ist auch hier zu über­le­gen: Was geschieht mit den Raub­schne­cken, wenn die Schne­cken ver­nich­tet sind? Sind die Raub­schne­cken selbst gern gese­he­ne Aqua­ri­en­be­woh­ner? Häu­fig läuft es auch hier dar­auf hin­aus, dass ein Pro­blem durch ein ande­res ersetzt wird.

 

So können Sie Population von Schnecken im Aquarium regulieren

Schne­cken sind nütz­li­che und gern gese­he­ne Aqua­ri­en­be­woh­ner. Erst, wenn sie sich zu stark aus­brei­ten, wer­den sie meist als stö­rend wahr­ge­nom­men. Die Schne­cken­po­pu­la­ti­on zu begren­zen ist jedoch gar nicht so schwer. Eini­ge ein­fa­che Tipps:

  1. Schne­cken mit der Hand absammeln
  2. Köder bzw. Schne­cken­fal­len auslegen
  3. Sehr spar­sam füttern

Am ein­fachs­ten ist es, die klei­nen Schne­cken regel­mä­ßig – etwa bei der täg­li­chen Füt­te­rung – mit der Hand abzu­sam­meln. Sie kön­nen auch an der Schei­be zer­drückt wer­den, wenn Sie Tie­re im Becken hal­ten, die sie fressen.

Ein wir­kungs­vol­ler Schne­cken­kö­der im Aqua­ri­um ist eine Schei­be Gur­ke oder Zuc­chi­ni, die auf den Boden­grund gelegt wird. Hier fin­den sich schnell vie­le Schne­cken ein und kön­nen so ein­fach her­aus­ge­nom­men und ent­fernt werden.

Schneckenfalle mit Turmdeckelschnecken
“gar­ne­len­freund­li­che” Schneckenfalle

Im Han­del wer­den auch Schne­cken­fal­len ange­bo­ten. Sie sind so kon­stru­iert, dass die Schne­cken hin­ein- aber nicht wie­der hin­aus­ge­lan­gen kön­nen. Mit etwas Fut­ter wer­den sie ange­lockt. Bes­ser sind jedoch die klei­nen tel­ler­för­mi­gen Fal­len, auf denen sich die Schne­cken ansam­meln. Hier kön­nen sich kei­ne Fische oder Gar­ne­len ver­fan­gen, wel­che in klei­nen Schne­cken­fal­len wegen des durch das Lock­fut­ter ver­ur­sach­ten Sau­er­stoff­man­gels oft verenden.
Turm­de­ckel­schne­cken sam­meln sich auch oft wäh­rend der Nacht an den Aqua­ri­en­schei­ben. Das ist ein Zei­chen dafür, dass im Aqua­ri­en­mi­leu etwas nicht stimmt. Irgend­wo zeh­ren Zer­falls­pro­zes­se sehr viel Sau­er­stoff aus dem Was­ser. Meist ist ein ver­schmutz­ter Fil­ter oder eine dicke Mulm­schicht im Boden­grund die Ursa­che. Bei der Schne­cken­be­kämp­fung kommt uns das aller­dings zugu­te. Die tags­über uner­reich­ba­ren Turm­de­ckel­schne­cken kön­nen bei aus­ge­schal­te­tem Aqua­rien­licht ein­fach mit einem Kescher von den Schei­ben gekratzt wer­de. Der Ursa­che für den Sau­er­stoff­man­gel soll­ten Sie aber trotz­dem schnell auf den Grund gehen.

Tipp: Plat­zie­ren Sie eine Schne­cken­fal­le am bes­ten über Nacht im Aqua­ri­um. Wenn das Licht aus­ge­schal­tet ist, sind Schne­cken beson­ders aktiv. Mor­gens ent­neh­men sie die Fal­le und töten die Tie­re durch Über­gie­ßen mit kochen­dem Was­ser schnell ab.

Schnecken im Aquarium in Schach halten: ganz einfach

Grund­sätz­lich wer­den Schne­cken nur dann zu einem Pro­blem und ver­meh­ren sich unkon­trol­liert, wenn sich zu vie­le Abfall­stof­fe im Aqua­ri­um befinden:

  • abge­stor­be­nes Pflanzenmaterial
  • unent­deck­te Tierkadaver
  • Fut­ter­res­te im Aquarium

Fast immer ist eine zu reich­li­che Füt­te­rung der Fische ein Grund für eine Schne­cken­pla­ge im Aqua­ri­um. Fut­ter­ta­blet­ten z.B.  bestehen aus feins­ten Fut­ter­par­ti­keln, wel­che durch hohen Druck in Tablet­ten­form gepresst wer­den. Im Was­ser quillt das Fut­ter auf und ver­schwin­det zu einem nicht uner­heb­li­chen Teil in den umlie­gen­den Boden­grund. Hier ist es von den Fischen nicht zu errei­chen und führt zu einer inva­si­ons­ar­ti­gen Ver­meh­rung von Turm­de­ckel­schne­cken. Ach­ten Sie also immer dar­auf, nur so viel zu füt­tern, wie in weni­gen Minu­ten gefres­sen wird. Nur für sehr gro­ße Schne­cken­ar­ten (wie die Apfel­schne­cke) ist eine eige­ne Füt­te­rung not­wen­dig. Selbst bei spar­sa­mer Fisch­füt­te­rung fin­den klei­ne­re Schne­cken­ar­ten in einem nor­mal ein­ge­rich­te­ten Aqua­ri­um genug zu fressen.

Wenn Sie Ihr Aqua­ri­um gut pfle­gen und ein paar ein­fa­che Tipps beher­zi­gen, wer­den Sie mit den Schne­cken in Ihrem Aqua­ri­um sicher­lich eher Freu­de als Frust haben. Lesen Sie dazu auch unse­ren Bei­trag “Algen­fres­ser im Aqua­ri­um: die belieb­tes­ten Hel­fer”.

Was sind Ihre Erfah­run­gen mit Schne­cken im Aqua­ri­um? Wir freu­en uns über Kommentare!

Ein Kommentar

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert