Mit nur wenigen Tricks lassen Sie Ihr Aquarium größer wirken und sorgen für eine interessante Optik: Die Platzierung und Auswahl von Bodengrund, Dekorationsgegenständen und Aquarienpflanzen tragen zur Tiefenwirkung der Einrichtung entscheidend bei. Worauf Sie beim Beckenlayout achten sollten, damit auch kleine Aquarien ganz groß rauskommen und zu einem faszinierenden Blickfang werden, zeigen wir Ihnen hier.
Ein größer wirkendes Aquarium: Tiefenwirkung durch ansteigenden Bodengrund
Die bekannteste Methode, um das Aquarium optisch größer wirken zu lassen, ist, das Substrat des Bodengrunds nach hinten hin immer weiter ansteigen zu lassen. Der Aquarienkies oder Sand wird schon bei der Einrichtung des Beckens so eingebracht, dass ein Gefälle nach vorne entsteht.
Ansteigender Bodengrund hat nicht nur optische Vorteile, sondern kommt auch den Pflanzen im Aquarium zugute: Da im Hintergrund meist größere Wasserpflanzen wachsen, haben diese ausreichend Platz für die Wurzelentwicklung. Die dünnere Schicht im Vordergrund sorgt dafür, dass sich die Pflanzen hier nicht zu sehr ausbreiten und so eventuell die Sicht einschränken.
Ein Problem gibt es bei dieser Methode allerdings: Der Kies oder Sand wird mit der Zeit wieder nach vorne rutschen. Durch Arbeiten im Aquarium oder Bewohner wie wühlende Fische oder Garnelen wird das Substrat bewegt und auf Dauer eingeebnet. Diese Schwierigkeit besteht vor allem bei frisch eingerichteten Becken, in denen die Wurzeln der Aquarienpflanzen noch keine ausreichende Stabilität des Bodengrundes hergestellt haben.
Als kurzfristige Lösung bleibt nur, bei der Aquarienpflege hin und wieder einen Teil des Bodengrundes von vorne nach hinten zu bringen. Dafür bieten sich ein Aquascaping-Werkzeug wie ein Glätter für den Bodengrund oder ein Schlauch an, mit dem ein Teil des Substrats angesogen und weiter hinten verteilt wird.
Einige Aquarianer versuchen, sich mit Styroporplatten oder Steinen zu helfen, die Sie unter den Bodengrund legen. Diese bieten jedoch den Pflanzen keinen Raum zur Wurzelentwicklung und sind daher suboptimal.
Ein dichter Teppich aus bodendeckenden Aquarienpflanzen ist hingegen die beste Methode, um den Bodengrund in Form zu halten. Auch Hügellandschaften können so verwirklicht und dauerhaft fixiert werden.
Streifen aus Plastikfolie sind dabei ein beliebter Trick, um den Bodengrund in der Zeit haltbar zu machen, in der die Pflanzen noch mit der Wurzelentwicklung beschäftigt sind. Die Streifen können entweder nach einer Zeit, wenn die Wurzeln der Wasserpflanzen dem Boden genug halt geben, entfernt werden, oder im Aquarium bleiben.
Diese Pflanzen können wir als Bodendecker besonders empfehlen:
- Glossostigma elatinoides – australisches Zungenblatt
- Marsilea crenata – Zwergkleefarn
- Eleocharis spec. ‘mini’ – Zwergnadelsimse
- Cryptocoryne parva – Kleiner Wasserkelch
- Sigittaria subulata – Kleines Pfeilkraut
- Helanthium tenellum – Zarte Sumpfblüte
- Hemianthis callitrichoides – Zwergperlenkraut
Tiefenwirkung im Aquarium durch optische Täuschungen
Einfacher geht es kaum: Wer sich an die folgende Regel hält, erschafft den Eindruck von Tiefe im Becken und sorgt dafür, dass das Aquarium größer und interessanter aussieht.
Machen Sie sich die Gesetze der Optik zunutze und erschaffen Sie eine Täuschung in Ihrem Aquarium. Alles, was sich weiter vorne befindet, wirkt größer. Wenn Sie Ihr Aquarium so einrichten, dass Dekorationsgegenstände und Pflanzen im Vordergrund größer sind und nach hinten hin kleiner werden, erzeugen Sie den Eindruck von Tiefe. Dadurch, dass das das Substrat nach hinten hin ansteigt, bleiben die kleineren Dekorationsobjekte dabei gut sichtbar und werden nicht von den vorderen verdeckt.
Fast jeder Aquarianer denkt bei der Einrichtung des Aquariums und bei der Auswahl von Pflanzen in den Kategorien „Vorder‑, Mittel- und Hintergrundpflanzen“. Ein üppig eingerichtetes und bepflanztes Becken besteht jedoch aus weiteren Schichten – je „vielschichtiger“ Sie Ihr Becken bepflanzen, desto größer wird die Tiefenwirkung, die Sie erzeugen. Achten Sie darauf, dass sich die Schichten überlappen, dass die vordere Schicht die hinteren also nicht vollständig überdeckt. So entsteht ein interessantes und abwechslungsreiches Beckenlayout.
Dekoration der Rückwand
Auch die Auswahl der Rückwand oder Hintergrundfolie sollte gut überlegt werden. Folien mit Fotodrucken, wie sie häufig eingesetzt werden, sind zur Erzeugung von optischer Tiefe nicht unbedingt ideal. Der Grund: Die aufgedruckten Pflanzen sind gut zu erkennen, die Täuschung, dass sich der Hintergrund in weiter Ferne befindet, tritt so nicht ein.
In der Aquascaping-Szene werden häufig leicht transparente, milchig-weiße Folien verwendet, häufig mit einer zusätzlichen Beleuchtung. Der Hintergrund erscheint so diffus und rückt optisch weiter nach hinten – denn das, was weiter hinten liegt, sehen wir verschwommen. Im heimischen Aquarium besitzt man diese Möglichkeit der optischen Täuschung nicht unbedingt. Allerdings bieten Folien in dunklem Blau oder Schwarz eine gute Alternative.
Eine dreidimensionale Rückwand ist eine weitere Möglichkeit, um optisch für Tiefe im Aquarium zu sorgen. Sogenannte 3D-Rückwände besitzen eine tiefe Struktur, mit denen sich tolle Effekte schaffen lassen. Besonders ansprechend wirkt es, wenn Sie die Rückwand zusätzlich mit Moos oder Aufsitzerpflanzen begrünen.
Schon bei der Einrichtung des Aquariums sollten Sie sich also Gedanken darüber machen, wie Sie das Becken gestalten und welche Elemente Sie einsetzen möchten, um Tiefenwirkung und eine abwechslungsreiche Optik zu erzeugen. Aber auch nachträglich können Sie diese Tricks anwenden, um in Ihrem Aquarium optisch Tiefe zu schaffen und es noch spannender zu gestalten.
Wie sind Ihre Erfahrungen? Wir freuen uns über alle Kommentare zum Thema.
Sehr geehrtes Team
Mit welchen Vordergrundpflanzen kann ich Echinodorus tenellus mischen?
Ich erwarte Ihre Antwort.
Danke
Herr Kupke