Wie oft muss das Wasser im Aquarium gewechselt werden? Worauf muss ich beim Wasserwechsel achten? Welche Aufbereiter muss ich verwenden? Fragen wie diese werden vor allem von Anfängern häufig gestellt. Wer ein wenig Erfahrung in der Aquaristik hat, findet bald für sein Aquarium die richtige Methode für den Wasserwechsel – unsere Tipps geben eine Starthilfe und beantworten die wichtigsten Fragen zum Thema.
Warum muss ich das Wasser im Aquarium wechseln?
Viele Anfänger fragen sich: Wozu muss ich das Wasser im Aquarium überhaupt wechseln? Der Filter hält es doch ausreichend sauber? Das ist so nicht ganz richtig: Der Filter dient dazu, Partikel aus dem Wasser zu filtern, die es trüben. So bleibt das Aquarienwasser glasklar. Vor allem aber besitzt er die Funktion der biologischen Filterung: Auf dem Filtermaterial siedeln sich nitrifizierende Bakterien an. Sie sorgen dafür, dass die Wasserqualität erhalten bleibt. Wenn Sie genauer wissen möchten, wie das funktioniert, lesen Sie in unserem Beitrag Nitrat im Aquarium mehr zum Stickstoffkreislauf.
Bessere Wasserqualität im Aquarium: schnell wachsende Pflanzen
Schnellwachsende Aquarienpflanzen sind besonders gut geeignet, um die Wasserqualität zwischen den Wasserwechseln im Aquarium zu erhalten: Sie nehmen überschüssige Nährstoffe aus dem Wasser auf. So wird das Risiko einer Algenplage im Aquarium deutlich reduziert – auch wenn Sie einmal nicht dazu kommen, das Aquarienwasser rechtzeitig zu wechseln.
Unschlagbar in Sachen Wachstum ist zum Beispiel Egeria densa, die Wasserpest, deren deutscher Handelsname schon auf ihre Wuchseigenschaft hinweist. Kaum eine Aquarienpflanze ist so einfach zu pflegen und so schnellwüchsig wie sie.
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Die Pflanzen im Aquarium können den biologischen Kreislauf allerdings nicht alleine in Gang halten. Regelmäßige Wasserwechsel sind notwendig, um z. B. Nährstoffe und Schmutzreste, die sich ansammeln, aus dem Aquarium zu entfernen. Daher muss auch in einem üppig bepflanzten Aquarium das Wasser in regelmäßigen Abständen teilweise ausgetauscht werden.
Wasserwechsel im Aquarium: Wie oft ist er nötig?
Eine Faustregel lautet: Der Wasserwechsel im Aquarium sollte rund alle 14 Tage durchgeführt werden. Diese Regel bezieht sich auf ein normales Gesellschaftsaquarium. Selbstverständlich sind bei besonderen Becken, wie zum Beispiel Aufzuchtanlagen, ganz andere Intervalle denkbar. Einige Aquarianer schwören auch darauf, den Wasserwechsel wöchtentlich in einer kleineren Menge durchzuführen.
Tipp: Der Wasserwechsel kann gut mit der Pflanzenpflege im Aquarium verbunden werden.
Wie viel Wasser sollte ich im Süßwasseraquarium wechseln?
Etwa ein gutes Drittel des Wassers im Aquarium sollten Sie wechseln. Wechseln Sie zu viel Wasser, kommt es schnell zu einem Ungleichgewicht im Aquarium – die Werte ändern sich zu plötzlich. Das kann je nach Wasserwerten schwerwiegende Folgen haben. Tiere und Pflanzen leiden unter dem plötzlichen Wechsel der Bedingungen.
Ein großer Wasserwechsel von der Hälfte oder mehr des Beckenvolumens wird nur in Notfällen durchgeführt: bei einer Keimbelastung des Wassers, zur Bekämpfung von Algen im Aquarium oder um Giftstoffe schnell aus dem Wasser zu entfernen – zum Beispiel bei einem plötzlichen Garnelensterben im Aquarium. Es handelt sich um eine eher drastische Maßnahme, die Sie nur dann ausführen sollten, wenn es wirklich notwendig ist.
Wasserwechsel im Aquarium: Schritt für Schritt
Der regelmäßige Wasserwechsel wird schnell zur Routine bei der regelmäßigen Aquarienpflege.
Wasserwechsel – das brauchen Sie:
- Schlauch zum Absaugen des Aquarienwassers
- Mulmglocke zum Reinigen des Aquarienbodens (bei Bedarf)
- Eimer zum Auffangen und Transport des Wassers
- Scheibenmagnet oder Schaber zur Reinigung der Aquarienscheibe
- Lappen oder Handtuch für verschüttetes Wasser
1. Vorbereitung
Legen Sie alle Utensilien bereit, die Sie brauchen. Da der Wasserwechsel selten ohne Tropfen abläuft, raten wir Ihnen, einen Lappen oder ein altes Handtuch bereitzuhalten. So vermeiden Sie Wasserflecken auf dem Unterschrank. Nun schalten Sie die Aquarientechnik aus. Vor allem der Filter und die Heizung, die sich unter Wasser befinden, sollten vor jedem Griff ins Aquarium ausgeschaltet werden. Bei einem Defekt kann es sonst zu einem gefährlichen Stromschlag kommen.
2. Aquarienscheiben reinigen
Der Wasserwechsel wird normalerweise mit der Reinigung des Aquariums und der Scheiben verbunden – diese werden zuerst mit einem geeigneten Zubehör von Algen befreit. Ein leichter Belag von Grünalgen auf der Aquarienscheibe ist normal. Die regelmäßige Reinigung sorgt für eine gute Sicht auf das Becken, die Aquarienpflanzen und natürlich die Bewohner wie Fische oder Wirbellose.
3. Wasserwechsel mit Mulmglocke (optional)
Verwenden Sie eine Mulmglocke, können Sie besonders einfach den Boden im Aquarium reinigen: Wasserwechsel und Reinigung geschehen in einem Schritt. Möchten Sie die Mulmecken in Ihrem Aquarienboden belassen – zum Beispiel in einem Aquarium für Garnelen –, genügt es, wenn Sie groben Dreck und abgestorbene Pflanzenteile mit einem Kescher oder der Aquarienpinzette beseitigen.
3. Wasserwechsel mit dem Schlauch
Wenn Sie den Wasserwechsel im Aquarium mit dem Schlauch (mit oder ohne Mulmglocke) durchführen, gehen Sie so vor: Der Eimer wird bereitgestellt – achten Sie darauf, dass er tiefer steht als der Wasserspiegel im Aquarium. Dann führen Sie das eine Schlauchende ins Becken. Saugen Sie nun mit dem Mund einmal kurz kräftig die Luft aus dem Schlauch. Das Wasser beginnt, in den Schlauch zu fließen. Nun können Sie es bequem in den Eimer laufen lassen. Sicherlich hat jeder Aquarianer schon einmal versehentlich einen Schluck Aquarienwasser zu sich genommen – Sie werden den Trick aber bald herausbekommen.
Tipp: Verwenden Sie einen hellen Eimer. Schnell passiert es, dass unbemerkt ein Fisch oder eine Garnele mit aufgesaugt wird. Ein prüfender Blick in den Eimer verhindert das Schlimmste, wenn Sie das alte Wasser entsorgen.
4. Frisches Wasser ins Aquarium einfüllen
Das frische Leitungswasser sollte unbedingt die gleiche Temperatur haben wie das Wasser im Aquarium. Eine leichte Abweichung von einem bis zwei Grad ist in Ordnung. Geben Sie das Wasser in den Eimer, bereiten es, wenn gewünscht auf, und lassen Sie es langsam ins Aquarium einlaufen. Ein kleiner Teller auf dem Bodengrund verhindert, dass dieser aufgewirbelt wird.
In diesem Video des Aquarienpflanzen-Züchters Tropica wird der Wasserwechsel im Aquarium gezeigt:
Welches Wasser verwende ich für den Wasserwechsel im Aquarium?
Für ein normales Gesellschaftsaquarium wird das Aquarienwasser durch normales Leitungswasser ersetzt. Dieses wird nach Bedarf mit Wasseraufbereitern und Dünger für das Aquarium versetzt. Haben Sie in Ihrer Region Wasser, das sehr hart ist, oder pflegen Sie Tiere oder Pflanzen mit besonderen Ansprüchen, müssen Sie es eventuell über andere Methoden, wie zum Beispiel eine Osmoseanlage, aufbereiten. Dies ist jedoch ein Thema für fortgeschrittene Aquarienbesitzer. Für ein gewöhnliches Gesellschaftsbecken ist dies in der Regel nicht notwendig.
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit unseren Tipps zum Thema Wasserwechsel im Aquarium ein wenig Starthilfe für das faszinierende Hobby der Aquaristik geben konnten. Haben Sie Fragen oder Anmerkungen? Wir freuen wir uns über Ihren Kommentar!
Super Berichte. Auch ein “alter Aquarianer” kann noch nützliches daraus lernen !!
Vielen Dank!
Ich habe schon seit meiner Kindheit mit 12 Jahren Aquarien betrieben. Angefangen habe ich mit Guppys, Schwertträger, Mollys usw. Das letzte größere Aquarium hatte 450 Liter und war mit Türkis Diskusfischen besetzt. Ich hatte selten Probleme auch nicht mit den Wasserpflanzen , zB. ist die Amazonas Major herrlich gewachsen. Nach 20 Jahren habe ich dann wieder angefangen mir ein Aquarium auf zu bauen. Nicht sehr Groß , nur 180 Liter, aus Platzgründen geht nicht mehr. Aber ich bin enttäuscht und verzweifelt über meine Pflanzen, sie wachsen zwar, aber erst bekommen die Blätter einen grünen später einen weißen Belag und sehen dann einfach schlecht aus. Viele Sachen ausprobiert, Dünger für Pflanzen Mittel gegen Algen und der Gleichen aber nichts hilft so dass ich zu frieden wäre. Meine Welse fühlen sich auf jeden Fall wohl, die Vermehren sich ohne Ende 🙂 Hat jemand noch eine konstruktive Idee?
Viele Grüße und ein gesundes neues Jahr 2023
mein Vater, Biologe, hielt regelmäßige Wasserwechsel für unnötig sein Aquarium gab ihm Recht! Ich muss grade die Pflege eines vernachlässigten Aquarium übernehmen, das i.d.R. mit kalkhaltigem Leitungswasser aufgefüllt wurde ich habe 1/2 Wasserwechsel vor und Auffüllen mit Regenwasser ist das o.k.?
mit freundl.Gruß R.Giers
Wie oft soll man das Wasser in der Einfahrfase wechseln?